Eingebettete Systeme (B.Sc./M.Sc.)

Unter eingebetteten Systemen versteht man Rechnersysteme, welche meist ohne Einflussmöglichkeit menschlicher Nutzer direkt mit anderen Systemen interagieren. Dabei übernehmen eingebettete Systeme oft Kontroll-, Steuer- und Optimierungsaufgaben in sicherheitskritischen Anwendungen. Da eingebettete Systeme neben den funktionalen Eigenschaften aber auch nicht-funktionale Eigenschaften wie geringen Energieverbrauch, hohe Rechenleistung/Echtzeitfähigkeit, Zuverlässsigkeit und geringe Baugrößen aufweisen müssen, wird oft spezielle Hard- und Software für eingebettete Systeme entwickelt. Daher spielen Kenntnisse des Hardwareentwurfs, der Prozessorarchitektur sowie der Entwicklung hardwarenaher Software zur Entwicklung eingebetteter Systeme eine große Rolle.

Das aus eingebetteten Systemen und den weiteren mechanischen Systemen gebildete Gesamtsystem bezeichnet man heute oft auch als cyber-physisches System. Darin sind in der Regel viele eingebettete Systeme enthalten, die zudem miteinander und mit der Umwelt des Gesamtsystems kommunizieren. Typische Anwendungsfelder sind in der Fahrzeugtechnik, Flugzeugtechnik, der Verkehrssteuerung, der Logistik, der Energieversorgung sowie der Steuerung komplexer industrieller Anlagen zu finden. In diesen Bereichen nahm die Zahl der eingebetteten Systeme in den letzten Jahren stark zu, so dass eingebettete Systeme zu einem Innovationsmotor der genannten Branchen wurden: Über 95% der Mikroprozessoren werden pro Jahr in eingebetteten Systemen verbaut.

In diesen Industriezweigen besteht ein wachsender Bedarf an Informatikern, die insbesondere in der Lage sind, sehr hardwarenah zu programmieren und ggf. Spezialhardware zu konzipieren und in Gesamtsysteme zu integrieren. Der Fachbereich Informatik bietet daher gemeinsam mit der Fachbereich der Elektro- und Informationstechnik den Masterstudiengang "Eingebettete Systeme" an.