Fachbereich Informatik an der RPTU in Kaiserslautern

Studienplan für den neuen Bachelorstudiengang "Informatik" an der TU Kaiserslautern (ab WiSe 2018)

vom 06. 09. 2023




Neu in dieser Version:

  • Aktualisierung des Lehrangebots in den Vertiefungen 'Algorithmik und Deduktion' und 'Intelligente Systeme'.




Inhaltsübersicht

1. Einleitung
2. Ziele des Studiengangs
3. Studienmodule und Vermittlungsformen
4. Dauer und Umfang des Studiengangs
5. Bachelorprüfung
6. Aufbau des Studiengangs
7. Studienverlaufsplan
8. Auslandsstudium und Mobilitätsfenster
Anhang
Anhang 1: Vertiefungen


1. Einleitung

Dieser Studienplan unterrichtet über Ziele, Struktur, Dauer, Umfang, Aufbau, Prüfung und die vorgesehenen Studienmodule des Bachelorstudiengangs „Informatik“. Er enthält Vorschläge für eine sinnvolle Abfolge der Studienmodule bei Studienbeginn im Wintersemester oder Sommersemester. Ferner regelt der Studienplan die Wahlmöglichkeiten in den weiterführenden und ergänzenden Studienmodulen.


2. Ziele des Studiengangs

Der Bachelorstudiengang „Informatik“ vermittelt seinen Studierenden informationswissenschaftliche, ingenieurwissenschaftliche und mathematische Kenntnisse sowie die notwendigen Fähigkeiten, um Informatiksysteme in unterschiedlichen Bereichen planen, entwerfen und realisieren zu können.

Mit einem erfolgreichen Bachelorabschluss sind die Absolventen des Studiengangs zu einer methodisch ausgerichteten Berufstätigkeit im Bereich der Informatik befähigt. Durch die hohen Anforderungen des Fachs an Erfahrungen bei der Entwicklung von Informatiksystemen wird von den Absolventen erwartet, dass sie sich durch entsprechende Einarbeitung im Betrieb („training on the job“) bzw. in einem Masterstudiengang weiter qualifizieren.

Im Studium steht die Vermittlung von wissenschaftlichen Methoden der Informatik im Vordergrund. Erste Entwicklungserfahrungen, Teamarbeit und Berufsbefähigung werden durch Projekte gewonnen. Grundlagen im Projektmanagement ergänzen die Berufsorientierung.

Der Wahlpflichtbereich ermöglicht eine individuelle Studienausrichtung. Studierende können sich darin für bestimmte Vertiefungen entscheiden, die ihren eigenen Interessen entsprechen. Im Block „Erweiterung“ vertiefen sie Themen aus weiteren Vertiefungen der Informatik und verbreitern dadurch ihr Ausbildungsprofil.

Neben weiteren mathematischen Grundlagen sind die Themen „Künstliche Intelligenz“ und „Scientific Computing“ neuer Bestandteil des Pflichtbereichs. Im Gegenzug erhalten die Studierenden deutlich mehr Freiheit bei der Auswahl von Modulen - sowohl aus dem eigenen Fachbereich als auch aus allen anderen Fachbereichen (z.B. als klassisches Nebenfach oder Anwendungsfach). Die Studierenden sollen dabei noch stärker als bisher individuelle Studienpläne verfolgen können und damit ihr eigenes Profil schärfen.


3. Studienmodule und Vermittlungsformen

Studienmodule (kurz: Module) werden in Form von Vorlesungen, Übungen, Seminaren, Programmierpraktika und Projekten angeboten. Vorlesungen dienen der zusammenhängenden Darstellung und Vermittlung von Grundlagen, Aufbauwissen und Konzepten der Informatik. In Übungen wird die Anwendung des Vorlesungsstoffs anhand von selbstständig zu lösenden Aufgaben erlernt und trainiert. Ziel eines Seminars ist die Einarbeitung in ein Thema der Informatik durch selbstständiges Literaturstudium, das Anfertigen einer schriftlichen Ausarbeitung sowie die verständliche Präsentation des Themas unter Einsatz zuvor erlernter Präsentationstechniken. In Projekten werden umfangreichere Aufgabenstellungen der Informatik in Teamarbeit mit den zuvor erlernten Methoden und Techniken bearbeitet.

Module werden in Grund-, Vertiefungs-, Seminar-, Projekt- und Ergänzungsmodule unterschieden. Grundmodule vermitteln Basiswissen der Informatik und sind daher von allen Studierenden zu absolvieren. Sie definieren den Pflichtbereich des Studiengangs. Vertiefungsmodule vermitteln Aufbauwissen eines oder mehrerer Teilgebiete der Informatik. Es handelt sich hierbei um ausgewählte Module des Masterstudiengangs Informatik, die auch im Bachelor besucht werden können. Die Ergänzungsmodule können aus dem Lehrangebot anderer Fachbereiche aber auch aus den zur Wahl stehenden Vertiefungsmodulen gewählt werden. Sie ermöglichen den Erwerb von Grundkenntnissen in einem Anwendungsbereich oder der Vertiefung in der Informatik.

Die Studienmodule haben ein in ECTS-Leistungspunkten angegebenes Gewicht, das ihrem Aufwand entspricht. Ein Leistungspunkt, abgekürzt LP, entspricht etwa 30 Arbeitsstunden. Darin enthalten sind Präsenzzeiten sowie Zeiten zur Vor- und Nachbereitung des Lehrstoffs, zur Lösung von Übungsaufgaben, zur Prüfungsvorbereitung und zur Erbringung der Prüfungsleistung.


4. Dauer und Umfang des Studiengangs

Die Regelstudienzeit bis zum Abschluss der Bachelorprüfung beträgt sechs Semester. Das Bachelorstudium umfasst Studienmodule und die Bachelorarbeit mit einem Gesamtumfang von 180 LP.


5. Bachelorprüfung

Die Bachelorprüfung setzt sich aus den studienbegleitenden Modulprüfungen und der Bachelorarbeit zusammen. Eine Modulprüfung besteht grundsätzlich aus einer Prüfungsleistung, die sich auf die Stoffgebiete des Moduls erstreckt; sie kann das Erbringen von Studienleistungen voraussetzen. Zu jedem Modul des Bachelorstudiengangs werden innerhalb eines Jahres zwei Prüfungstermine angeboten. Die Prüfungen der Grundmodule erfolgen schriftlich, die Prüfungen der Vertiefungsmodule können mündlich sein. Seminare werden auf der Basis der schriftlichen Ausarbeitung, der mündlichen Präsentation und der Beteiligung an der Diskussion beurteilt, Projekte und Programmierpraktika aufgrund von erarbeiteten Lösungen und Testaten. Bei der Bachelorarbeit gehen das Ergebnis, die Ausarbeitung und das Abschlusskolloquium in die Bewertung ein.


6. Aufbau des Studiengangs

Das Bachelorstudium ist in mehrere Abschnitte gegliedert (s. Abb. 1). Die Abschnitte Software-Entwicklung, Informatiksysteme und Theoretische Grundlagen vermitteln das Basiswissen der Informatik. Sie beinhalten Pflichtmodule, die in der ersten Phase des Studiums von allen Studierenden zu absolvieren sind. Der Informatik-Vertiefungsabschnitt vermittelt Aufbauwissen in einem Teilgebiet der Informatik und übt dies in einem Projekt ein. Der Abschnitt Ergänzung dient entweder dem Erwerb von Basiswissen aus einem Anwendungsbereich (der sich aus Vorlesungen mehrerer Fachbereiche zusammensetzen kann) oder der weiteren Vertiefung in der Informatik. Ein Teil des Abschnitts Ergänzung kann mit überfachlichen Lehrveranstaltungen, z.B. Sprachkursen belegt werden. Abgerundet wird das Informatikstudium mit dem Abschnitt Überfachliche Qualifikation, das sich den gesellschaftlichen Auswirkungen der Informatik und der wissenschaftlichen Diskussion widmet.

Studiengangstruktur

Abb. 1: Aufbau des Bachelorstudiengangs „Informatik“

Abschnitte des Bachelorstudiengangs:

Software-Entwicklung

Dieser Abschnitt enthält Grundmodule im Umfang von 44 LP:

Informatiksysteme

Dieser Abschnitt enthält Grundmodule im Umfang von 36 LP:

Theoretische Grundlagen

Dieser Abschnitt enthält Grundmodule im Umfang von 33 LP:

  • MAT-02-11-M-1 "Mathematik für Informatiker: Algebraische Strukturen" (4V+2U; 8.0LP; DE)
  • MAT-02-12-M-1 "Mathematik für Informatiker: Kombinatorik, Stochastik und Statistik" (4V+2U; 8.0LP; DE)
  • MAT-02-13-M-1 "Mathematik für Informatiker: Analysis" (2V+2U; 5.0LP; DE)
  • INF-02-04-M-2 "Formale Sprachen und Berechenbarkeit" (3V+2U; 6.0LP; DE)
  • INF-02-05-M-2 "Logik und Semantik von Programmiersprachen" (3V+2U; 6.0LP; DE)

Überfachliche Qualifikation

Dieser Abschnitt enthält Grundmodule im Umfang von 7 LP:

Informatik-Vertiefung

Dieser Wahlpflichtabschnitt beinhaltet mindestens 8 LP Vorlesungen und ein Projekt (8 LP) aus einer der im Anhang aufgelisteten Vertiefungen. Die Noten der Vorlesungen gehen mit dem doppelten Gewicht in die Zeugnisnote ein.

Ergänzung

Dieser Wahlabschnitt beinhaltet Module im Umfang von in der Regel max. 32 LP eines vom Prüfungsausschuss genehmigten Prüfungsplans (genauer: in diesem Abschnitt müssen so viele Lehrveranstaltungen eingebracht werden, dass das gesamte Bachelorstudium mind. 180 LP umfasst und die Vorgaben aller anderen Abschnitte eingehalten werden). Dies können Module anderer Fachbereiche oder weitere Vorlesungsmodule aus den im Anhang gelisteten Vertiefungen sein.

Der Prüfungsplan für die Ergänzung kann folgende Ziele verfolgen:

  • Vertiefung und Breitenbildung in der Informatik durch Wahl von Modulen aus den im Anhang gelisteten Vertiefungen.
  • Stärkung des Studienprofils in einem selbst gewählten Anwendungsbereich durch Wahl von Modulen anderer Fachbereiche.
  • Maximal 16 LP dürfen auf Module entfallen, die ausschließlich Studienleistungen umfassen.

Der Prüfungsausschuss oder eine vom ihm benannte Person genehmigt den individuellen Prüfungsplan, wenn dieser den genannten Zielen und Vorgaben entspricht.

Bachelorarbeit

Die Bachelorarbeit ist eine individuelle Prüfungsleistung zum Abschluss des Bachelorstudiums. Ihre Note geht mit dem dreifachen Gewicht in die Zeugnisnote ein.


7. Studienverlaufsplan

Der Studienverlaufsplan enthält Empfehlungen für einen sachgerechten Aufbau des Studiums.
Die im Folgenden aufgeführten Tabellen (Studienverlaufspläne) beschreiben, wie das Studium in der Regelstudienzeit von 6 Semestern bei einer gleichmäßigen Belastung über alle Semester hinweg durchgeführt werden kann. Es handelt sich hierbei um Beispielpläne für Studierende, die sich ganztägig ihrem Studium widmen und die den Anforderungen eines Universitätsstudiums ohne größere Probleme folgenden können. Erfahrungsgemäß muss jedoch von diesen Beispielplänen abgewichen werden. Abhängig von Vorkenntnissen bzw. Defiziten ist ein individueller Studienverlaufsplan zu erstellen. Hierfür ist unbedingt eine Studienberatung aufzusuchen.

Das Bachelorstudium kann sowohl zum Wintersemester wie auch zum Sommersemester aufgenommen werden.

Möglicher Studienverlaufsplan bei Studienbeginn im Wintersemester

Semester Software-Entwicklung Informatiksysteme Theoretische Grundlagen Vertiefung, überfachliche Qualifikation und Bachelorarbeit Ergänzung ECTS-LP
Vorbereitung Einführungswochen der Fachschaft und Mathe-Vorkurs des Fachbereichs Mathematik (beides freiwillig)  
1 INF-02-01-M-2 "Grundlagen der Programmierung" (4V+4U; 10.0LP; DE)
INF-02-16-M-2 "Projektmanagement" (3V+1U; 6.0LP; DE)  
  MAT-02-11-M-1 "Mathematik für Informatiker: Algebraische Strukturen" (4V+2U; 8.0LP; DE)
MAT-02-13-M-1 "Mathematik für Informatiker: Analysis" (2V+2U; 5.0LP; DE)  
    29  
2 INF-02-02-M-2 "Modellierung von Software-Systemen" (2V+1U; 4.0LP; DE)
INF-02-06-M-2 "Algorithmen und Datenstrukturen" (4V+2U; 8.0LP; DE)
INF-02-21-M-2 "Programmierpraktikum" (2L; 4.0LP; DE)  
INF-02-09-M-2 "Digitaltechnik und Rechnerarchitektur" (4V+2U; 8.0LP; DE)
INF-02-13-M-2 "Kommunikationssysteme" (2V+1U; 4.0LP; DE)  
  28  
3 INF-02-03-M-2 "Verteilte und nebenläufige Programmierung" (2V+1U; 4.0LP; DE)   INF-02-10-M-2 "Rechnerorganisation und Systemsoftware" (4V+2U; 8.0LP; DE)   INF-02-05-M-2 "Logik und Semantik von Programmiersprachen" (3V+2U; 6.0LP; DE)   INF-02-22-M-2 "Informatik und Gesellschaft" (2V; 3.0LP; DE)   Wahl aus Modulen der TU (8 LP)   29  
4 INF-02-20-M-2 "Software-Entwicklungsprojekt" (4L; 8.0LP; DE)   INF-00-12-M-2 "Informationssysteme" (4V+2U; 8.0LP; DE)   MAT-02-12-M-1 "Mathematik für Informatiker: Kombinatorik, Stochastik und Statistik" (4V+2U; 8.0LP; DE)
INF-02-04-M-2 "Formale Sprachen und Berechenbarkeit" (3V+2U; 6.0LP; DE)  
    30  
5   INF-02-07-M-2 "Scientific Computing" (2V+1U; 4.0LP; DE)
INF-02-11-M-2 "Künstliche Intelligenz" (2V+1U; 4.0LP; DE)  
  Vertiefungsvorlesung (8 LP)
Bachelor-Projekt (8 LP)  
Wahl aus Modulen der TU (8 LP)   32  
6       INF-01-11-M-4 "Bachelor-Seminar" (*; 4.0LP; DE)
INF-81-10-M-4 "Bachelorarbeit" (6L; 12.0LP; DE/EN)  
Wahl aus Modulen der TU (16 LP)   32  
ECTS-LP 44 36 33 35 32 180
Möglicher zeitlicher Aufbau des Bachelorstudiengangs „Informatik“ (Beginn im Wintersemester)

Möglicher Studienverlaufsplan bei Studienbeginn im Sommersemester

Semester Software-Entwicklung Informatiksysteme Theoretische Grundlagen Vertiefung, überfachliche Qualifikation und Bachelorarbeit Ergänzung ECTS-LP
Vorbereitung Einführungswochen der Fachschaft und Mathe-Vorkurs des Fachbereichs Mathematik (beides freiwillig)  
1   INF-02-09-M-2 "Digitaltechnik und Rechnerarchitektur" (4V+2U; 8.0LP; DE)
INF-02-13-M-2 "Kommunikationssysteme" (2V+1U; 4.0LP; DE)  
MAT-02-11-M-1 "Mathematik für Informatiker: Algebraische Strukturen" (4V+2U; 8.0LP; DE)
MAT-02-13-M-1 "Mathematik für Informatiker: Analysis" (2V+2U; 5.0LP; DE)  
  Wahl aus Modulen der TU (4 LP)   29  
2 INF-02-01-M-2 "Grundlagen der Programmierung" (4V+4U; 10.0LP; DE)
INF-02-16-M-2 "Projektmanagement" (3V+1U; 6.0LP; DE)  
INF-02-10-M-2 "Rechnerorganisation und Systemsoftware" (4V+2U; 8.0LP; DE)     INF-02-22-M-2 "Informatik und Gesellschaft" (2V; 3.0LP; DE)   Wahl aus Modulen der TU (4 LP)   31  
3 INF-02-02-M-2 "Modellierung von Software-Systemen" (2V+1U; 4.0LP; DE)
INF-02-06-M-2 "Algorithmen und Datenstrukturen" (4V+2U; 8.0LP; DE)
INF-02-21-M-2 "Programmierpraktikum" (2L; 4.0LP; DE)  
  MAT-02-12-M-1 "Mathematik für Informatiker: Kombinatorik, Stochastik und Statistik" (4V+2U; 8.0LP; DE)
INF-02-04-M-2 "Formale Sprachen und Berechenbarkeit" (3V+2U; 6.0LP; DE)  
    30  
4 INF-02-03-M-2 "Verteilte und nebenläufige Programmierung" (2V+1U; 4.0LP; DE)   INF-02-07-M-2 "Scientific Computing" (2V+1U; 4.0LP; DE)
INF-02-11-M-2 "Künstliche Intelligenz" (2V+1U; 4.0LP; DE)  
INF-02-05-M-2 "Logik und Semantik von Programmiersprachen" (3V+2U; 6.0LP; DE)   Vertiefungsvorlesung (8 LP)   Wahl aus Modulen der TU (4 LP)   30  
5 INF-02-20-M-2 "Software-Entwicklungsprojekt" (4L; 8.0LP; DE)   INF-00-12-M-2 "Informationssysteme" (4V+2U; 8.0LP; DE)     Bachelor-Projekt (8 LP)   Wahl aus Modulen der TU (8 LP)   32  
6       INF-01-11-M-4 "Bachelor-Seminar" (*; 4.0LP; DE)
INF-81-10-M-4 "Bachelorarbeit" (6L; 12.0LP; DE/EN)  
Wahl aus Modulen der TU (12 LP)   28  
ECTS-LP 44 36 33 35 32 180
Zeitlicher Aufbau des Bachelorstudiengangs „Informatik“ (Beginn im Sommersemester)

Individuelle Studienverlaufspläne

Jeder Studierende sollte einen auf seine Vorkenntnisse und seine Leistungsbereitschaft zugeschnittenen Studienplan erstellen. Der Erstellung des individuellen Studienplans sollte aber immer eine Studienberatung vorangehen. Dies gilt vor allem bei der Erstellung individueller Studienpläne aufgrund größerer Vorkenntnisse (Vorziehen von Lehrveranstaltungen) bzw. Überforderung (nach hinten Schieben von Lehrveranstaltungen).


8. Auslandsstudium und Mobilitätsfenster

Die Welt rückt immer näher zusammen, vor allem in der Informatik. Viele führende Forschungsinstitutionen befinden sich im Ausland. Alle großen Informatikfirmen haben internationale Wurzeln oder Außenstellen und ihre Kunden sind weltweit zu Hause. Die Forschungsgruppen des Fachbereichs Informatik sind ebenfalls international vernetzt. Es liegt deshalb auf der Hand, dass wir unsere Studierenden ermutigen, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen.

Für Studierende des Fachbereichs Informatik bietet sich neben einem individuell organisierten Aufenthalt auch der Weg über Stipendien an. Das Sokrates/Erasmus Programm bietet die Möglichkeit, kostengünstig im europäischen Ausland zu studieren, da hierbei die Studiengebühren an der Partneruniversität erlassen werden. Die Forschungsgruppen des Fachbereichs Informatik haben eine Vielzahl von individuellen Kooperationspartnern, die auch ein Auslandsstudium unterstützen. Weiterführende Informationen zum Auslandsstudium bieten u.a. die Abteilung Internationales der TU Kaiserslautern und die Homepage des Fachbereichs Informatik.

Mobilitätsfenster

Typischerweise gehen Bachelorstudierende ab dem vierten oder fünften Semester ins Ausland. Ein festgeschriebenes Auslandssemester bzw. Mobilitätsfenster gibt es jedoch nicht. Der beste Zeitraum für ein Auslandsstudium hängt stark vom individuellen Studienverlauf ab. Studierende sollten grundsätzlich erst dann ein Auslandsstudium in Betracht ziehen, wenn sie im Studium gut Fuß gefasst haben. Ohne triftigen Grund sollten Pflichtlehrveranstaltungen nicht im Ausland, sondern an der TU Kaiserslautern besucht werden. Wahlpflicht-, Wahl- und Nebenfachlehrveranstaltungen können dann im Ausland absolviert werden, da hier eine Anrechnung auf das Studium in Kaiserslautern wesentlich leichter ist. Obwohl für das Auslandsstudium ein Urlaubssemester eingelegt werden kann - wodurch das Fachsemester nicht weiter gezählt wird - können die Prüfungen im Ausland durchgeführt werden (während eines Urlaubssemesters können keine Prüfungen an der TU Kaiserslautern abgelegt werden). Mit dieser Öffnung möchte die TU das Auslandsstudium fördern. Es ist aber darauf zu achten, dass die Vorlesungszeiten in vielen Ländern anders liegen als in Deutschland.

Die Planung eines Auslandsaufenthalts sollte etwa ein Jahr vor der geplanten Abreise beginnen. Die ersten Schritte sollten eine Studienberatung durch den Fachbereich und eine allgemeine Auslandsberatung durch die Abteilung Internationales der TU sein. Steht die Örtlichkeit des Aufenthalts fest, muss ein sogenanntes "Learning Agreement" erstellt werden. Hierbei handelt es sich um eine Auflistung von Lehrveranstaltungen, die an der Gasthochschule absolviert und im Studium eingebracht werden sollen. Das Dokument muss sowohl von der Gasthochschule als auch vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses zwecks späterer Anerkennung unterschrieben werden.


Anhang


Anhang 1: Vertiefungen

Folgende Tabellen umfassen das im Informatik-Wahlbereich und in der Ergänzung des Bachelorstudiengangs wählbare Lehrangebot der Vertiefungen des Fachbereichs Informatik.


Algorithmik und Deduktion
Vertiefungsbeauftragte Prof. Anthony Lin (AG Automatic Reasoning)
Lernziele / Kompetenzen

In der Algorithmik steht der Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten für den Umgang mit und die Entwicklung und Analyse von Algorithmen und Systemen im Vordergrund. Hierbei werden Komplexitätsfragen für wichtige Problemstellungen aus diesen Bereichen untersucht und für schwer lösbare Probleme alternative Lösungsansätze entwickelt und untersucht. In der Deduktion steht der Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten für die Anwendung formaler Spezifikationsmethoden, insbesondere für die Verifikation von Eigenschaften von Systemen im Vordergrund. Hierbei werden unterschiedliche Spezifikationsformalismen vorgestellt und Logiken und deren Kalküle untersucht, die zur Beschreibung von Eigenschaften von Systemen geeignet sind, die mit diesen Formalismen beschrieben werden.

Vorlesungsmodule
Projektmodule
  • INF-50-45-M-4 "Algorithmen und Deduktion (Projekt)" (4L; 8.0LP; DE)

Eingebettete Systeme und Robotik
Vertiefungsbeauftragter Prof. Klaus Schneider (AG Eingebettete Systeme)
Lernziele / Kompetenzen

Unter eingebetteten Systemen versteht man informationsverarbeitende Hardware- und Softwaresysteme, die integraler Bestandteil komplexer technischer Systeme sind und dort alle zentralen Steuerungsfunktionen übernehmen und/oder kontinuierliche Datenströme in Echtzeit verarbeiten. Sie werden in fast allen industriellen Produkten eingesetzt und bestimmen zunehmend deren Eigenschaften. Reaktive Systeme müssen auf Ereignisse aus der Umgebung spontan und zeitgerecht reagieren. Demgegenüber müssen digitale Signalverarbeitungssysteme kontinuierliche Datenströme, z. B. Audio- und Videodaten, in Echtzeit filtern und bearbeiten.

Die Studierenden erhalten grundlegende Kenntnisse im Bereich der eingebetteten Systeme am Beispiel der Robotik. Hierzu gehören ein Überblick über eingebettete Systeme, eine Einführung in Basistechnologien für die Realisierung eingebetteter Systeme, formale Beschreibung von Robotersysteme und Echtzeitprogrammierung.

Vorlesungsmodule
Projektmodule
  • INF-60-45-M-4 "Eingebettete Systeme (Projekt)" (4L; 8.0LP; DE/EN)

Informationssysteme
Vertiefungsbeauftragter Prof. Stefan Deßloch (AG Heterogene Informationssysteme)
Lernziele / Kompetenzen

Informationssysteme sind stark datenbankbasierte Anwendungen, oft mit sehr vielen Benutzern (Tausende und mehr). Es sind transaktionsverarbeitende Systeme, d. h., sie erbringen ihre Leistung in vielen, kleinen Schritten für die gleichzeitig zugreifenden Benutzer. Dabei müssen sie die Integrität der Daten gewährleisten sowie hohen Durchsatz und kurze Antwortzeiten schaffen. Das Modul "Datenbanksysteme" vermittelt, aufbauend auf das Pflichtmodul "Informationssysteme", Grundlagen- und Methodenwissen zur Anwendung von DB-Systemen. Die Studierenden erwerben Fähigkeiten und Fertigkeiten für DB-Administratoren und DB-Anwendungsentwickler bei Entwurf, Aufbau und Wartung von Datenbanken sowie Programmierung und Übersetzung von DB-Programmen, insbesondere auf der Basis des Relationenmodells und SQL, objektorientierten und objekt-relationalen Datenmodellen mit Bezug auf die Standards ODMG und SQL:1999. Basierend auf den durch Pflicht- und Kernmodul im LG Informationssysteme gelegten Grundlagen vermitteln die Veranstaltungen des Schwerpunktmoduls umfassendes Wissen sowohl im Bereich der Funktionalität und Realisierung von Datenbanksystemen, als auch im Gebiet der Entwicklung von Anwendungssystemen bzw. Systemklassen, in denen Datenbanken zum Einsatz kommen.

Vorlesungsmodule
Projektmodule
  • INF-20-45-M-4 "Informationssysteme (Projekt)" (4L; 8.0LP; DE/EN)

Intelligente Systeme
Vertiefungsbeauftragter Prof. Marius Kloft (AG Maschinelles Lernen)
Lernziele / Kompetenzen

Der Wahlbereich Intelligente Systeme (IS) adressiert das Gebiet der Künstlichen Intelligenz, das sich mit der Automatisierung von 'intelligentem' Verhalten befasst: Computer, die Bilder, Sprache und Texte verstehen; Software, die eigene Schlüsse zieht, die begründet, plant und autonome Entscheidungen trifft; Systeme, die Sensordaten und Nutzerverhalten interpretieren und kommunizieren und kooperativ mit den Nutzern zusammenwirken. IS beschäftigt sich mit Basistechnologien für viele der am schnellsten wachsenden Anwendungsbereiche, wie Internet-Suche, Smart Data-Mining und Analytics, Computer Vision, Social Computing, E-Commerce, Smart Cities, Smart Farming, digitale Bibliotheken, Wearable Computing und intelligente Benutzerschnittstellen.

Die Vorlesungen behandeln symbolische und nicht-symbolische Grundlagenmodelle und -verfahren, die in den Vertiefungen in aktuellen Themen erweitert werden.

Vorlesungsmodule
  • INF-71-58-M-5 "Collaborative Intelligence" (2V+1U; 4.0LP; EN)
  • INF-73-51-M-5 "3D Computer Vision" (2V+1U; 4.0LP; DE/EN)
  • INF-74-52-M-5 "Quantencomputing und seine Anwendungen in der KI" (2V+2U; 5.0LP; EN)
  • INF-75-50-M-5 "Machine Learning I - Theoretical Foundations" (4V+2U; 8.0LP; EN)
  • INF-77-53-M-5 "Engineering with Generative AI" (2V+1U; 4.0LP; EN)
Projektmodule
  • INF-70-45-M-4 "Intelligente Systeme (Projekt)" (4L; 8.0LP; DE/EN)

Verteilte und vernetzte Systeme
Vertiefungsbeauftragter Prof. Jens Schmitt (AG Verteilte Systeme)
Lernziele / Kompetenzen

Lernziel ist die Vermittlung sowohl der theoretischen Grundlagen als auch der technologischen Ausprägungen von verteilten und vernetzten Systemen in ihren unterschiedlichsten Facetten: drahtgebundene vs. drahtlose Systeme, fixe vs. mobile Systeme, geplante vs. selbst-organisierende Systeme, etc. Vermittelt werden soll dabei eine ganzheitliche Systemsicht von der Entwicklung über den Betrieb bis hin zur Bewertung und der damit verbundenen evolutionären Weiterentwicklung verteilter und vernetzter Systeme. Die Entwicklung verteilter und vernetzter Systeme findet dabei auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen und mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen und Schwerpunkten statt. Der Betrieb von verteilten und vernetzten Systemen muss insbesondere hinsichtlich der Performanz und Sicherheit überwacht und reguliert werden. Ähnlich muss die Bewertung verteilter und vernetzter Systeme mit geeigneten mathematischen und insbesondere statistischen Methoden stattfinden.

Der Wahlbereich vermittelt Kompetenzen sowohl hinsichtlich funktionaler als auch nichtfunktionaler Eigenschaften von verteilten und vernetzten Systemen. Insbesondere werden die ingenieurmäßige Entwicklung von verteilten und vernetzten Systemen erlernt und Kenntnisse über moderne Kommunikationsplattformen vermittelt. Hinsichtlich nichtfunktionaler Eigenschaften von verteilten und vernetzten Systemen wird insbesondere auf Performanz und Sicherheit eingegangen.

Vorlesungsmodule
Projektmodule
  • INF-40-45-M-4 "Verteilte und vernetzte Systeme (Projekt)" (4L; 8.0LP; DE)

Software-Engineering
Vertiefungsbeauftragter Prof. Peter Liggesmeyer (AG Software Engineering: Dependability)
Lernziele / Kompetenzen

Software Engineering befasst sich mit dem systematischen Entwerfen, Herstellen und Implementieren von Software sowie mit Methoden und Verfahren zur Lösung der damit verbundenen Problemstellungen.

Software wird heute bereits vielfach in Anwendungsbereichen genutzt, die hohe Anforderungen an bestimmte Eigenschaften der Software stellen. Software ist in vielen Fällen Bestandteil eines Systems. Oft sind Softwarelösungen verteilt aufgebaut. Darüber hinaus nimmt der Umfang von Softwareprodukten ständig zu. Moderne Entwicklungsmethoden - z.B. die Objektorientierung - ergänzen etablierte Methoden und verdrängen diese zum Teil.

Dabei steigen die Komplexität und der Umfang der Software-Systeme weit über das Maß hinaus, das von einem Einzelnen beherrscht werden kann. Der Übergang vom „Programmieren im Kleinen“ zum „Programmieren im Großen“ erfordert eine weitgehende Änderung der Arbeitsmethodik.

Im Wahlbereich Software Engineering werden Grundlagen zu Techniken und Methoden vermittelt, die diesen Übergang vom Programmieren im Kleinen zum Programmieren im Großen ermöglichen. Dies beinhaltet Prozesse, Methoden, Techniken, Sprachen und Werkzeuge zur Entwicklung von Softwaresystemen. Insbesondere werden Entwicklungsprozesse, die die arbeitsteilige Entwicklung regeln, Methoden und Techniken, die in den Entwicklungsphasen eingesetzt werden, und begleitende Qualitätsmanagementtechniken vermittelt.

Die Studierenden lernen die aktuellen Ansätze für die Entwicklung großer Softwaresysteme kennen und sind in der Lage, moderne Methoden und Techniken in diesem Bereich einzusetzen. Im Mittelpunkt der Lerninhalte stehen Softwareprodukte und Kompetenzen, die zur Mitarbeit in Projektteams erforderlich sind.

Vorlesungsmodule
  • INF-30-02-M-5 "Foundations of Software Engineering" (2V+1U; 4.0LP; EN)
  • INF-31-31-M-5 "Software Project and Process Management" (2V+1U; 4.0LP; DE/EN)
  • INF-32-55-M-5 "Übersetzer und sprachverarbeitende Werkzeuge" (3V+3U; 8.0LP; EN)
  • INF-33-31-M-5 "Sicherheit und Zuverlässigkeit eingebetteter Systeme" (2V+1U; 4.0LP; EN)
  • INF-36-51-M-5 "Funktionale Programmierung" (4V+2U; 8.0LP; DE/EN)
  • INF-37-51-M-5 "Grundlagen des Digital Farming" (2V+1U; 4.0LP; EN)
  • INF-56-54-M-5 "Replikation und Konsistenz" (2V+1U; 4.0LP; DE/EN)
  • INF-64-52-M-5 "Automotive Software and Systems Engineering" (2V+1U; 4.0LP; DE/EN)
Projektmodule

Visualisierung und Scientific Computing
Vertiefungsbeauftragter Prof. Christoph Garth (AG Computational Topology)
Lernziele / Kompetenzen

Der Wahlbereich “Computergrafik” erlaubt Studierenden, sich mit einer Auswahl von Problemen und Techniken der Computergrafik vertraut zu machen. Es werden grundlegende Techniken der Computergrafik und ihrer Anwendungen, virtuelle Umgebungen (Szenen-Modellierung etc.), geometrische Probleme und Visualisierung abstrakter Datenmengen vermittelt. Des Weiteren sollen Studierende mit Bibliotheken und Standardschnittstellen zur Grafikprogrammierung vertraut gemacht werden.

Vorlesungsmodule
Projektmodule
  • INF-10-45-M-4 "Visualisierung und Scientific Computing (Projekt)" (4L; 8.0LP; DE/EN)